Im 6. Band der Serie deckt Brendan das Geheimnis der Yarra-chi auf. Granger Tschad und Ringa erfahren in gefährlichen Einsätzen Wichtiges über die Gegner der Menschheit. Die greifen nun auch die Erde an.
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Im ersten Blogbeitrag habe ich geschildert, wie man an einem Wochenende einen Roman planen kann.
Wenn dann der 01. November da ist: Schreiben!
Das Ziel bei NaNoWriMo sind 50.000 Worte in 30 Tagen. Also 1.667 Worte pro Kalendertag. Wenn man einen Puffer haben will, sollte man 2.000 – 2.500 Worte pro Tag anpeilen. Das sind 8-10 Normseiten (6-8 Druckseiten) und damit genug für ein kurzes Kapitel.
Deshalb meine Empfehlung: Jeden Tag ein ganzes Kapitel schreiben. Das sind nach der von mir vorgeschlagenen Methode 24 Kapitel. Wenn diese im Schnitt eine Länge von 2.100 Worten haben, ist das NaNoWriMo-Ziel bereits erreicht! Das Schreiben langer Kapitel kann man auf zwei Tage verteilen. Man kann sie aber auch, wenn die Handlung es zulässt, in zwei kürzere Kapitel aufteilen.
Wie schreibt man ein Kapitel?
Hier die Schritt-für-Schritt-Anleitung:
Man nehme ein handliches Notizbuch oder (billiger) ein Vokabelheft.
Jedes Kapitel bekommt eine Doppelseite. Man teilt die linke Seite auf in drei Teile: Ende / Inhalt / Anfang. Wobei „Inhalt“ den größten Platz bekommt. (Die Abbildung stammt aus meinem Notizbuch zu PERSEUS Wolkental.)
Jeden Tag liest man sich in der Kapitelübersicht (siehe den ersten Blogbeitrag) die Beschreibung zum aktuellen Kapitel durch und überlegt, welche Szene am Ende des Kapitels stehen soll. Ein möglichst spannendes Ende, das beim Leser Fragen offen lässt, ist wichtig.
Als Nächstes überlegt man, mit welchen Handlungsschritten man dahin gelangt.
Zum Schluss erst macht man sich Gedanken darüber, was für eine Szene am Anfang des Kapitels stehen könnte.
Alle Ideen trägt man mit Bleistift auf der Notizbuchseite des jeweiligen Kapitels unter den Punkten Ende / Inhalt / Anfang ein. Diese Arbeit sollte man nicht im Voraus erledigen, sondern wirklich erst dann, wenn man mit dem Schreiben des Kapitels anfängt. Das bringt die Fantasie in Schwung.
Die noch leere rechte Seite im Notizbuch dient als Speicher für neue Ideen, Skizzen und Hinweise zu diesem oder anderen Kapiteln.
Dann schreibt man so schnell wie möglich – d. h. ohne Unterbrechung – das Kapitel herunter. Ideal ist es, wenn man wirklich von der Überschrift bis zum Ende durchhält. Dann hat man ein abgeschlossenes Ganzes vor sich, wenn man aufhört. Das ist ein sehr befriedigendes und motivierendes Gefühl.
Die meisten Textverarbeitungen bieten Wortzählung an, so dass man während des Schreibens sehen kann, wie weit man ist. 2.500 Wort sind ein gutes Tagesziel, das man aber durchaus auch mal verfehlen darf. Die Kapitel müssen nicht exakt gleichlang sein.
Wichtig: nicht während des Schreibens im Text zurückgehen und Fehler korrigieren. Auch nicht frühere Kapitel ändern, weil sie nicht mehr zu den Ideen für das aktuelle Kapitel passen. Für solche Dinge ist die rechte Seite im Notizheft da. Man kritzelt einen kurzen Hinweis hinein und tippt weiter.
Wer will (und sich dadurch nicht zu sehr ablenken lässt) kann die letzten Seiten hinten im Notizbuch als Charakterfragebögen nutzen. Oben auf eine Seite schreibt man den Namen einer Figur. Während man am Kapitel arbeitet, notiert man darunter kurz, welche äußeren und inneren Merkmale (Augenfarbe, Kleidung, Charakterzüge) man im Text erwähnt. Wenn man aber feststellt, dass einen das aus dem Schreiben herausreißt, dann sollte man es bleibenlassen. Solche Details kann man auch später, während der ersten Überarbeitung, sammeln und abgleichen.
(Während der Planung des Romans habe ich zwar ein Bild der Figur im Kopf, ebenso einen Namen. Aber beides ändert sich während des Schreibens, deshalb lege ich mich zu dem Zeitpunkt noch nicht fest.)
Tipp: Irgendwann kommt man unweigerlich an den Punkt, an dem man die eigene Geschichte für völligen Quatsch hält und die eigene Schreibe für so jämmerlich schlecht, dass man genauso gut gleich aufhören könnte. Dieses Gefühl gehört zum Schreiben dazu, fast jeder Autor kennt es. Einfach weitermachen!
Wer bis zum 30. November mindestens 50.000 Worte geschrieben hat, ist NaNoWriMo-Gewinner.
Achtung: Sollte der Roman dann noch nicht abgeschlossen sein, unbedingt täglich weiter daran arbeiten! Jeder Tag, den man aufs Schreiben verzichtet, birgt das Risiko, dass man das Manuskript nie beenden wird. Es muss hunderttausende unvollendeter Romane in aller Welt geben, die während NaNoWriMo entstanden sind und denen nur noch die letzten paar Dutzend Seiten fehlen.
Aber wenn erst einmal das Wort ENDE unter dem Manuskript steht, dann ist das ein Grund zum Feiern! Mit einem kleinen Geschenk für sich selbst, zum Beispiel. Weihnachten steht ja vor der Tür; vielleicht ist das Weihnachtsgeld schon auf dem Konto, da kann man sich etwas gönnen. Spätestens im neuen Jahr nimmt man sich das Manuskript wieder vor, um es zu überarbeiten.
Aber das ist ein anderes Thema, davon ein andermal mehr.
Ich wünsche euch viel Erfolg bei NaNoWriMo und würde mich freuen, wenn ihr mir am 30. November eine kurze Nachricht schickt. Habt ihr die 50.000 Worte geschafft und vielleicht sogar schon das wichtigste von ihnen geschrieben? Das letzte Wort eines Manuskripts nämlich: ENDE
Im November findet wieder NaNoWriMo statt, der National Novel Writing Month. Wer schon immer mal einen Roman schreiben wollte, hat jetzt einen festen Termin im Kalender: Am 01. November geht es los!
Mehrere meiner eigenen Romane sind als NaNo-Projekte entstanden und – zum Teil erst Jahre später – schließlich als E-Books erschienen. Deshalb habe ich eine ziemliche Routine darin entwickelt, einen Roman schnell zu schreiben.
Wer von NaNo noch nichts gehört hat, kann sich die Webseite NaNoWriMo.org ansehen oder bei Wikipedia nachlesen. Jedes Jahr machen Hundertausende weltweit mit, darunter auch viele Tausend Deutsche.
Für alle, die noch nie mitgemacht haben oder früher einmal bei NaNo gescheitert sind, hier ein paar Tipps:
Was soll man schreiben?
Man sollte nicht versuchen, bei NaNoWriMo den Roman zu schreiben, der einem schon seit Jahren auf der Seele liegt. Es ist besser, mit einer frischen, neuen Idee zu starten. Am besten, man überlegt, welche Bücher / Schriftsteller einem besonders gut gefallen. In welchem Genre kennt man sich gut aus?
Den Anspruch an sich selbst, ein Meisterwerk zu verfassen, sollte man gleich fallenlassen. Es geht um einen kurzen Roman von 200-250 Seiten, mehr nicht. Einfach mal zum Ausprobieren, ob man es kann.
Außerdem sollte sich auch die Planung nicht in die Länge ziehen. Tipps dazu folgen gleich. Einen kurzen Roman an einem Wochenende zu planen, ist kein Problem! Es lohnt sich nicht, mehr Zeit zu investieren, denn beim Schreiben kommt sowieso vieles anders, als man denkt.
Also bitte keinen unnötigen Druck aufbauen. Es geht bei NaNoWriMo auch nicht darum, das Werk zu verfassen, mit dem man reich und berühmt werden kann. Das Ziel ist es, einen kurzen, aber abgeschlossenen Roman zu schreiben. Das Wort ENDE unter der letzten Zeile ist das wichtigste Wort im ganzen Manuskript!
Handwerkszeug
Braucht man besondere Software? Nein! Jede Textverarbeitung ist gut genug, um damit einen Roman zu schreiben. Wer gerne systematisch arbeitet, kann für die Planung auch Karteikarten verwenden, um z.B. für jedes Kapitel, jede Figur und jeden Ort eine Karte mit Infos anzulegen.
Wer Geld für professionelle Software ausgeben will, sollte sich folgende Programme mal ansehen: Scrivener – das Allround-Genie unter den Schreibprogrammen. Man kann Romane strukturieren, Recherchedaten sammeln, die eigene Arbeit organisieren usw. Die Windows-Version hat allerdings noch nicht so viele Funktionen wie die Mac-Version. Papyrus – hat ebenfalls jede Menge Funktionen, die das Planen und Schreiben unterstützen. Besonders hervorzuheben sind die Stilanalyse und die integrierte Duden-Rechtschreibung.
Den Roman planen
Die erste Idee notieren: Das kann ein einzelnes Wort sein, eine Szene, eine Figur oder auch nur ein Titel, der einem spontan einfällt.
Die Idee in einem Satz aufschreiben. Nehmen wir als Beispiel einen Fantasy-Roman: „Ein Junge entdeckt, dass er zaubern kann, und rettet sein Dorf vor den Orks.“
Diese Idee auf einer Seite ausformulieren. Jetzt muss man sich die Geschichte ein wenig ausmalen. Was für ein Junge ist das, in welcher Welt lebt er, wie greifen die Orks das Dorf an, wie kann er sie besiegen usw.
Die ausformulierte Idee in vier Teile aufteilen nach dem Muster kurz-lang-lang-kurz, d.h. 4 Kapitel, 8 Kapitel, 8 Kapitel, 4 Kapitel. Das ist für ein NaNo-Projekt genug. Nachfolgend die Geschichte von dem Jungen und den Orks zur Illustration jeweils in Klammern. Teil 1 (4 Kapitel): Der Held und das Problem werden vorgestellt. (Der Junge entdeckt und erprobt seine neuen magischen Fähigkeiten.) Teil 1 endet mit einer Situation, die unbedingt erfordert, dass der Held der Geschichte etwas unternimmt. (Der Junge erfährt, dass eine Ork-Armee auf dem Weg zu seinem Dorf ist.) Teil 2 (8 Kapitel): Was unternimmt der Held? (Der Junge sammelt Informationen, sucht sich Helfer und überlegt Möglichkeiten, die Orks zu stoppen.) Das Ende des 2. Teils markiert die Mitte des Romans, hier muss etwas Entscheidendes passieren. (Der Junge erfährt, dass in seinem Dorf ein magisches Artefakt versteckt ist, hinter dem die Orks her sind. Ein magisches Orktöter-Schwert!) Teil 3 (8 Kapitel): Jetzt gibt es Probleme ohne Ende. (Das Schwert wurde vor vielen Jahren zu einem Einsiedler tief im Wald gebracht. Also muss der Held dorthin, es holen. Die Orks arbeiten mit einem fiesen Verräter im Dorf zusammen und sind über alles informiert, was der Junge macht. Usw.) Teil 3 sollte mit einer Beinahe-Katastrophe für den Helden und mit einer neuen Enthüllung enden. (Orks überfallen ihn und töten ihn beinahe. Der Einsiedler mit dem Schwert entpuppt sich als mächtiger alter Magier, der sich eigentlich von der Welt zurückgezogen hat, aber noch einmal bereit ist, gegen die Orks anzutreten.) Teil 4 (4 Kapitel): Show Down. (Gemeinsam zieht man gegen die Orks und die Verräter im Dorf. Schließlich gewinnen die Guten, Happy End!) Das Ende des 4.Teils ist auch das Ende des Romans. Es sollte einen Ausblick auf die Zukunft bieten. (Der Junge wird in den folgenden Jahren von dem alten Magier zum neuen Beschützer des Dorfs ausgebildet.)
Diese 4 Teile nun in Kapitel aufteilen, jeweils mit wenigen Worten. Dabei immer wieder neue Ideen einbringen, um die Sache abwechslungsreich zu gestalten. Alles ist erlaubt, nur Langeweile nicht! Teil 1, Kapitel 1: Der Junge entdeckt sein magisches Talent. Teil 1, Kapitel 2: Er erprobt sein Talent, verletzt damit jemanden und ist entsetzt darüber. Teil 1, Kapitel 3: Ein Dorfbewohner macht sich an ihn heran (der spätere Verräter). Teil 1, Kapitel 4: Gerüchte kommen auf, dass ein Heer der Orks naht. Teil 2, Kapitel 1: Der Junge macht sich auf den Weg, um den König in der fernen Stadt um Hilfe zu bitten. Teil 2, Kapitel 2: Der König lehnt ab, er ist froh, dass die Orks das Dorf angreifen und nicht seine Stadt. usw.
Diese kurzen Kapitelinhalte jetzt ausarbeiten zu jeweils 4-6 Sätzen.
Die ganze Geschichte durchlesen und versuchen, sie wie einen Film vor sich zu sehen. Neue Einfälle einbauen, nicht funktionierende Stellen streichen.
Fertig!
Jetzt bloß nicht endlos daran herumdoktern, das bringt nichts. Wie schon gesagt, es ändert sich während des Schreibens so viel, dass die Hälfte der Planung zum Schluss sowieso nicht mehr passt. Das ist nervig für den Autor, aber gut für das Buch! Es macht die Handlung abwechslungsreich und weniger vorhersehbar.
Die Planung ist damit abgeschlossen, NaNoWriMo kann beginnen! Wie man ausgehend von diesem Gerüst Kapitel für Kapitel das Manuskript schreibt, schildere ich in einem weiteren Blogpost in den nächsten Tagen.
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